Dieses Jahr haben wir Weihnachten das erste Mal weg von zuhause verbracht. Und das auch noch in einem fernen Land! Da wir uns momentan aber in einem sehr christlichen Umfeld bewegen, war die Umsetzung des Weihnachtsfestes nicht besonders anders als in Deutschland (Information am Rande, damit ihr hier auch was lernt: die christliche Minderheit in Indien macht etwa 2,3% der Bevoelkerung aus, Zensus 2001). Das heisst es wurden schon Wochen vor Weihnachten fleissig Lieder einstudiert, hier und da war kitschige Weihnachtsdeko zu finden in Form von Lametta und ueberdimensionalen Schneemaennern unter Palmen, und gebacken wurde mindestens so eifrig wie bei Oma daheim. Ein besonderes Highlight waren auch die vielen aufwendigen Krippen in allen Groessen und Stilen. Da wir ja viel mit Kindern zu tun hatten, gab es fast taeglich irgendwo immer eine Weihnachtsfeier mit Taenzen, Musik und natuerlich viel zu Essen. Am Weihnachtsabend selbst feierten wir in unserem Konvent, inklusive Weihnachtsmesse, Bescherung, Gesang und Essen. Trotz alledem kam bei uns beiden nicht so richtig Weihnachtsstimmung auf, wahrscheinlich hat uns dazu die Winterkaelte und die daraus resultierende Daheim-Flauschigkeit gefehlt.
So, nun aber zu unserer Projektarbeit. Diese Woche haben wir uns in ein soziales Projekt fuer Maedchen eingebracht. Diese Maedchen waren entweder Stassenkinder wie die Jungs aus dem letzten Projekt, haben ein Elternteil verloren bzw. sind Vollwaisen oder aber stammen aus einem extrem armen Umfeld, das ihnen keine Bildung ermoeglichen koennte.Wie im letzten Projekt bietet dieses hier wieder Unterkunft, Verpflegung, Coaching und Bildung an. Das heisst, die Maedchen wohnen hier und gehen in die benachbarte Schule, bzw. durchlaufen erst einmal eine Art Vorschule, in denen ihnen Basis-Schulwissen sowie das Befolgen von Anweisungen und Gruppenverhalten beigebracht wird. In dieser Art Vorschule haben wir unsere letzte Woche verbracht, haben mit den Kindern gespielt, ihnen Sachen zum Basteln und Malen mitgebracht und einige Gruppenspiele organisiert. Was nicht so einfach war, denn diese Maedchen waren manchmal ein ganz schoen chaotischer, wilder Haufen.
Doch worueber sich die Kinder eigentlich am Meisten gefreut haben, war unsere Naehe und Aufmerksamkeit. Sobald wir den Raum betraten, wurden wir gleich von mehreren Maedchen umarmt, an der Hand genommen und auf fuer uns nicht verstaendlichem Kannada (die Sprache dieses Bundesstaates) zugetextet. Setzten wir uns hin, wurde jeder Zentimeter unseres Koerpers von ihnen belegt.
Konsequenz dieser Kuschelei: LAEUSEALARM! Ja, auf unseren Koepfen tummeln sich nun einige dieser Mistviecher. Auf indische Art und Weise werden wir unsere Koepfe nun fein mit Kokosoel und Listerine Mundspuelung behandeln, auf dass wir sie so schnell loswerden wie wir sie bekommen haben.
Jetzt zum Neujahrsfest. Das wird hier von vielen ueberhaupt nicht gefeiert; leider gehoert unser Kloster und unser gesamter Strassenzug zu diesen Neujahrsmuffeln.
Nach der abendlichen Messe in der Kirche gab es kurz Kuchen und Wein, danach hiess es ab ins Bett und gutes neues Jahr- um 22:30! Ratlos gingen wir in unser Zimmer und beschlossen dort, unser mageres Silvester mit improvisiertem Wachsgiessen aufzupeppen. Danach schlichen wir uns hoch aufs Dach, in der Hoffnung, noch ein wenig Feuerwerk zu Gesicht zu bekommen. Dort trafen wir schoenerweise noch drei gleichgesinnte Klosterschuelerinnen, und zusammen betrachteten wir die drei Raketen am Himmel. Wir waren ueberrascht, dass in einer 8-Millionen-Stadt wie Bangalore so wenig Feuerwerk gezuendet wurde. Zurueck im Zimmer weigerten wir uns aus Prinzip dagegen, ins Bett zu gehen, traenkten unsere Haare in Kokosoel um die Laeuse loszuwerden, veranstalteten dabei eine Riesensauerei und gingen nach einer schnellen Putzaktion auch schon ins Bett. Ja. Das war unser Silvester 2012/2013.
:)
Wir wuenschen euch allen ein frohes neues Jahr 2013 und gruessen euch liebst,
eure Floris und Laura
(aka Frokles und Lolac aka auntie aka sister aka aca (aca heisst Schwester auf Kannada) - diese Namen geben uns die Kinder :) )
So, nun aber zu unserer Projektarbeit. Diese Woche haben wir uns in ein soziales Projekt fuer Maedchen eingebracht. Diese Maedchen waren entweder Stassenkinder wie die Jungs aus dem letzten Projekt, haben ein Elternteil verloren bzw. sind Vollwaisen oder aber stammen aus einem extrem armen Umfeld, das ihnen keine Bildung ermoeglichen koennte.Wie im letzten Projekt bietet dieses hier wieder Unterkunft, Verpflegung, Coaching und Bildung an. Das heisst, die Maedchen wohnen hier und gehen in die benachbarte Schule, bzw. durchlaufen erst einmal eine Art Vorschule, in denen ihnen Basis-Schulwissen sowie das Befolgen von Anweisungen und Gruppenverhalten beigebracht wird. In dieser Art Vorschule haben wir unsere letzte Woche verbracht, haben mit den Kindern gespielt, ihnen Sachen zum Basteln und Malen mitgebracht und einige Gruppenspiele organisiert. Was nicht so einfach war, denn diese Maedchen waren manchmal ein ganz schoen chaotischer, wilder Haufen.
Doch worueber sich die Kinder eigentlich am Meisten gefreut haben, war unsere Naehe und Aufmerksamkeit. Sobald wir den Raum betraten, wurden wir gleich von mehreren Maedchen umarmt, an der Hand genommen und auf fuer uns nicht verstaendlichem Kannada (die Sprache dieses Bundesstaates) zugetextet. Setzten wir uns hin, wurde jeder Zentimeter unseres Koerpers von ihnen belegt.
Konsequenz dieser Kuschelei: LAEUSEALARM! Ja, auf unseren Koepfen tummeln sich nun einige dieser Mistviecher. Auf indische Art und Weise werden wir unsere Koepfe nun fein mit Kokosoel und Listerine Mundspuelung behandeln, auf dass wir sie so schnell loswerden wie wir sie bekommen haben.
Jetzt zum Neujahrsfest. Das wird hier von vielen ueberhaupt nicht gefeiert; leider gehoert unser Kloster und unser gesamter Strassenzug zu diesen Neujahrsmuffeln.
Nach der abendlichen Messe in der Kirche gab es kurz Kuchen und Wein, danach hiess es ab ins Bett und gutes neues Jahr- um 22:30! Ratlos gingen wir in unser Zimmer und beschlossen dort, unser mageres Silvester mit improvisiertem Wachsgiessen aufzupeppen. Danach schlichen wir uns hoch aufs Dach, in der Hoffnung, noch ein wenig Feuerwerk zu Gesicht zu bekommen. Dort trafen wir schoenerweise noch drei gleichgesinnte Klosterschuelerinnen, und zusammen betrachteten wir die drei Raketen am Himmel. Wir waren ueberrascht, dass in einer 8-Millionen-Stadt wie Bangalore so wenig Feuerwerk gezuendet wurde. Zurueck im Zimmer weigerten wir uns aus Prinzip dagegen, ins Bett zu gehen, traenkten unsere Haare in Kokosoel um die Laeuse loszuwerden, veranstalteten dabei eine Riesensauerei und gingen nach einer schnellen Putzaktion auch schon ins Bett. Ja. Das war unser Silvester 2012/2013.
:)
Wir wuenschen euch allen ein frohes neues Jahr 2013 und gruessen euch liebst,
eure Floris und Laura
(aka Frokles und Lolac aka auntie aka sister aka aca (aca heisst Schwester auf Kannada) - diese Namen geben uns die Kinder :) )
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